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technische_hilfe:verkehrsunfall:lkw-unfall

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LKW-Unfall

zu treffende Maßnahmen

Grundsätze wie „normaler“ Verkehrsunfall, zusätzlich:

  • Was ist geladen? ggf. Gefahrgut!
  • Fahrerhaus auf dem Rahmen sichern (ist nur auf Fahrgestell aufgesetzt), z.B. mit Spanngurten
    Dabei den Türbereich zum Spreizen freihalten!
  • ggf. Schlafkabine und Dachaufbau der Kabine kontrollieren
  • dreifachen Brandschutz sicherstellen
  • Nachalarmierung des leistungsfähigsten hydraulischen Rettungssatzes, ggf. auch einen zweiten solchen Satz zusätzlich

besondere Gefahren

  • große Treibstoffmengen (deutlich über 1.000 Liter) möglich!
  • bei normalen LKW bis 30 t Ladung, ggf. mangelhafte Ladungssicherung

Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise

  • Rettungshöhe vermindern durch
    • Nutzung von Plattformen, z.B.:
      • Rettungsplattform
      • Drehleiterkorb
      • Hebebühne von (anderen an der Einsatzstelle verfügbaren) LKW
      • Ladefläche von (anderen an der Einsatzstelle verfügbaren) LKW
    • Absenken des Fahrerhauses mittels pneumatischer Steuerung des Fahrzeugs (bis zu 30 cm), nur möglich solange Batterie nicht abgeklemmt. Absenken nicht durch das Zerstören der Federbälge (unkontrolliert!)!
    • kontroliertes Entlüften der Reifen
  • Erstzugangsöffnung:
    • wenn nicht über Türen möglich: über Frontscheibe, Dachluke oder Kabinenrückwand, ggf. mittels tragbaren Leitern
  • spezielle Konstruktion LKW
    • Fahrerhaus als „Schutzkäfig“ aus hochfesten Stählen
    • Masse von Türen bis zu 100 kg → vor dem Herausspreizen mit Leinen o.ä. sichern
    • Masse der Frontscheibe ca. 35 kg
    • Fahrzeuge selten mit Airbag ausgerüstet
  • Motor kann mittels CO2-Löscher gestoppt werden wenn Zündschlüssel nicht erreichbar
    • Gefahrguttransporter haben in Fahrerhaus und hinter dem Fahrerhaus auf der Beifahrerseite Not-Aus-Schalter für die Stromversorgung, welcher auch den Motor stoppt

Schnitttechniken

  • Fahrgestell (Leiterrahmen) niemals mit hydraulischem Rettungsgerät schneiden (hochfeste Stähle)
  • A-Säule und Türholm nicht in einem schneiden, da sehr stabil. Tür davor herausspreizen.
  • Aufstiegshilfen etc. bei Arbeitsbehinderung entfernen

Front wegdrücken

Tür wurde schon herausgespreizt.

Holm und Schweller einschneidenA-Säule schräg schneiden
Entlastungsschnitt in min. 20 cm Abstand der A-Säule (Verstärkungen!)
1. Rettungszylinder ausfahrenFront mit Rettungszylinder wegdrücken, an der Schlossseite Schwelleraufsatz verwenden
2. Rettungszylinder ausfahrenZweiten Rettungszylinder an der Position einsetzen an der sich ehemals die A-Säule befand.
1. Rettungszylinder herausnehmenDer erste Rettungszylinder kann dann entfernt werden und behindert die Rettungsarbeiten nicht.

Ist der zweite Rettungszylinder nicht vorhanden oder kann nicht angesetzt werden, kann die weggedrückte Frontpartie ggf. mit einem Spanngurt gesichert werden.

Quellenangabe

  • Lehrgangsunterlagen „Technische Hilfeleistung“ des Landkreis Bad Dürkheim, Dünkelberg/Lander 2011
  • B1-Lehrgang 02/2012 am Führungs- und Schulungszentrum der BF Köln
  • B4-Lehrgang 2013 an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie

Stichwörter

Lastkraftwagen, Laster, Lastwagen, Transport, Transporter, Truck

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Diskussion

test37.201.111.251, 28.04.2020 07:30

2014 ist die ECE R 29 geändert worden, in der die gesetzlichen Crash-Anforderungen an LKW-Fahrerhäuser verschärft wurden. Das führt dazu, dass die seitdem zugelassenen Kabinen im Bereich der A-Säule unten/ Schweller massiv verstärkt wurden, um ein Nach-hinten-knicken der Stirnwand bei einem Pendelschlag von vorne zu verhindern. Wenn also eine neue Kabine im Schweller eingeschnitten wird und dann die Stirnwand nach vorne gekippt wird, wird der Kabinenboden sich nach oben mitbewegen, weil die vordere untere Ecke so steif ist. Das führt zu Bewegung im Sitz und ggf einer weiteren Einklemmung zwischen den Pedalen.

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technische_hilfe/verkehrsunfall/lkw-unfall.1392579784.txt.gz · Zuletzt geändert: 16.02.2014 19:43 von christoph_ziehr