cbrn:atomar:radium-trinkbecher
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Radium-Trinkbecher
- Historische Geräte zur medizinischen Anwendung, enthalten radioaktives Radium.
- Produzieren Radon-Gas, das ins Trinkwasser übergeht.
- Becher meist 15-25 cm hoch, oft aus Edelstahl, teilweise mit Glaseinsätzen. Häufig Aufschriften „Radium“ und Zahlenangaben mit der Einheit „ME“ oder „M.E.“
- Früher weit verbreitet, gesundheitliche Wirkung heute widerlegt. Häufig Verwendung als historische oder dekorative Objekte (Dachbodenfunde, Flohmarkt, Erbschaften).
- Besitz genehmigungspflichtig, Herstellung/Verkauf verboten.
Maßnahmen
- Keine Beschädigung oder Öffnung des Geräts!
- Personen fernhalten.
- Messung der Dosisleistung.
- Melden an zuständige Behörden (z.B. Landesamt für Umwelt).
- Becher in dichte Plastiktüte (z.B. Gefrierbeutel) verpacken. Bis zur Entsorgung ggf. provisorische Abschirmung, z.B. mit Büchern, herstellen.
- Entsorgung für Privatpersonen bei den Landessammelstellen für radioaktive Abfälle i.d.R. kostenfrei.
besondere Gefahren
Intakte Becher
- Keine unmittelbare Gefahr, da Radium gebunden bleibt.
- Langfristiger Aufenthalt in der Nähe kann zu erhöhter Strahlenbelastung führen.
Beschädigte Becher
- Gefahr durch Freisetzung von Radium und Inkorporation.
weitere Hinweise
- Aktivität meist zwischen 100 kBq und wenigen MBq (Vergleich: Freigrenze 10 kBq).
- Dosisleistung: Starke Becher (2 MBq) ≈ 0,5 µSv/h in 1 m Abstand (zum Vergleich: natürliche Strahlung ≈ 0,1 µSv/h).
Quellenangabe
- Radiumtrinkbecher, Radiumbecher, Radium-Emanations-Apparat - Memo zur Information der Öffentlichkeit, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Stichwörter
Radiumbecher, Radium-Emanations-Apparat, Radon-Emanator
cbrn/atomar/radium-trinkbecher.txt · Zuletzt geändert: 19.03.2025 18:31 von christoph_ziehr
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