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brand:allgemein:loeschwasser_lange_wegstrecke

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Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken

 

Maßnahmen

Voraussetzungen für die Einrichtung eines Pendelverkehrs

  • geringer Löschwasserbedarf - mehr als 800 l/min meist nicht praktikabel
  • Anzahl erforderlicher (Tank-) Löschfahrzeuge ist verfügbar

Gründe und Vorteile für Pendelverkehr

  • Große Distanzen zwischen Löschwasserentnahmestelle und Brandstelle (BSt)
  • voraussichtlich nur kurze Einsatzzeit (wenn ein Löschen des Brandes wahrscheinlich ist bevor eine Schlauchstrecke aufgebaut wäre)
  • Als Übergangslösung bis Schlauchleitung aufgebaut ist
  • sofortige Verfügbarkeit von Löschwasser an der Brandstelle notwendig
  • Bei mehreren kleineren, voneinander getrennten Brandstellen
  • Unabhängig von Gelände und Topographie (Straßen vorhanden vorausgesetzt)
  • schneller Auf- und Abbau
  • kaum Behinderung für / durch Straßenverkehr (gegenüber lange Schlauchleitung)

Nachteile Pendelverkehr

  • ggf. große Anzahl von (Tank-) Löschfahrzeugen notwendig
  • ggf. keine kontinuierliche Wasserabgabe möglich
  • bei schlechten Straßen und Engstellen ineffizient

Voraussetzungen für den Aufbau einer Schlauchleitung

  • ausreichende Anzahl von Schläuchen, Verstärkerpumpen und Personal für Aufbau ist verfügbar

Gründe und Vorteile für Schlauchleitung

  • kontinuierliche Wasserabgabe und gleichmäßiger Wasserdruck erforderlich
  • Versorgung großer Wassermengen über lange Zeiträume möglich
  • Unabhängig von Fahrwegen, auch durch unwegsames Gelände verlegbar
  • Nach dem Aufbau geringerer Personalbedarf

Nachteile Schlauchleitung

  • Personal- und Materialintensiv (Schläuche, Verstärkerpumpen, Geräte)
  • Aufwendiger Auf- und Abbau (zeitintensiv)
  • Störanfällig (Druckverluste, Leckagen)
  • Bei sehr langen Strecken hoher logistischer Aufwand (Pumpen, Kommunikation)

Quellenangabe

  • B1-Lehrgang 02/2012 am Führungs- und Schulungszentrum der BF Köln
  • Merkblatt Wasserförderung über lange Schlauchstrecken, Staatliche Feuerwehrschule Würzburg
  • Powerpoint-Präsentation „Wasserförderung über lange Wegstrecke“ von Markus Schmidt, BF Leverkusen (abgerufen am 05.02.2013, online nicht mehr verfügbar)

Stichwörter

Wasserförderung, Löschwasser, Pumpenstrecke

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Diskussion

test37.201.43.225, 21.04.2024 10:47

Die „Berechnung der Pumpenabstände für offene und geschlossene Schaltreihe“ funktioniert seit geraumer Zeit nicht mehr.

christoph_ziehr, 26.04.2024 12:23

Ich habe es soeben geprüft, die Berechnung der Pumpenabstände funktioniert wie wie erwartet.

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Viele Grüße,
Christoph Ziehr

test80.152.225.92, 03.03.2023 07:41

Hallo WIKI-Team, ich berate eine Kommune zur Löschwasserverbesserung im Gemeindegebiet in Sachsen. Ich bin selbst Feuerwehrmann. Bei einer von mir zu betrachtenden Löschwasserstrecke von etwa 1.700 m habe ich von einer möglichen Zisterne bis zum maximalen Einsatzort einen Höhenunterschied von -140 m (bergab-Förderung) Die dadurch entstehenden Druckgewinne, können nicht durch den Reibungsverlust ausgeglichen werden. Druckgewinn: 0,79 bar/100m Reibungsverlust: 0,28 bar/100 m Hat jemand Erfahrung, wie sich das auf das hydraulische System der Förderstrecke und insbesondere an der Pumpe an der Einsatzstelle auswirken kann? Ich würde mich über Eure meinungsäußerung sehr freuen! Thomas

test195.167.73.210, 30.08.2023 20:32

Hallo,

aufgrund der Tatsache das es sich um eine Zisterne handelt, ist eine Saugstellenpumpe (NKS) erforderlich. Diese sollte zumindest so viel Ausgangsdruck fahren das die Entlüftungseinrichtung abschaltet, sagen wir 3 bar. Den von Ihnen angegebenen Druckgewinn wie auch -verlust kann ich nicht nachvollziehen, die Reibungsverluste sind 1,1 bar/100m bei 800 l/min und 1xB75, ich rechne mal weiter in absoluten Zahlen.

Fließdruck an der Einsatzstellenpumpe (BKS) muss für die 2 Fälle Wasserabgabe und keine Wassergabe betrachtet werden.Da die Reibungsverluste der Gesamtstrecke schon 18,7 bar betragen bei 14 bar Gewinn durch das Gefälle ist muss man entweder eine Verstärkerkraftspritze einbauen (bei linearem Gefälle in der Mitte) oder an der NKS einen höheren Ausgangsdruck fahren.

Wasserabgabe ohne VKS

(rückwärts gerechnet) Pa NKS = Pe BKS + Pverlust + Phöhe Pa NKS = 1,5bar + (1,1bar*17) + (-14bar)* *negativ weil Gewinn Pa NKS = 6,2bar → die Saugstellenpumpe muss also einen Ausgangsdruck von 6,2 bar erbringen um 800 l/min zur Brandstellenpumpe mit 1,5 bar Eingangsdruck zu befördern.

Wasserabgabe mit VKS in der Mitte

(rückwärts gerechnet) Pa NKS o. VKS = Pe VKS o. BKS + Pverlust/2 + Phöhe/2 Pa NKS o. VKS = 1,5bar + (1,1bar*8,5) + (-7bar) Pa NKS o. VKS = 3,85bar

Bisher alles easy und handhabbar. Jetzt kommen die beiden Fälle das an der Einsatzstelle „Wasser halt“ gegeben wird aber die Pumpen unverändert weiterlaufen. Aufgrund der flachen Kennlinie einer FPN wird der Druckgewinn durch die VKS gleich zum vorherigen Wert angenommen (2,35bar)

"Wasser halt" ohne VKS

(vorwärts gerechnet) Pe BKS = Pa NKS + Phöhe Pe BKS = 6,2bar + 14bar Pe BKS = 20,2bar → da dieser Druck (Ausgangsdruck der BKS nicht mit betrachtet) deutlich über dem Prüfdruck der Schläuche und dem Nenndruck des Pumpengehäuses liegt, muss mit mechanischen Schäden am Material gerechnet werden. Einbau eines Druckbegrenzungsventil zwingend erforderlich

"Wasser halt" mit VKS

(vorwärts gerechnet) Pe BKS = (Pa NKS + Phöhe/2) + deltaP VKS + Phöhe/2 Pe BKS = (3,85bar + 7bar) + 2,35bar + 7bar Pe BKS = 20,2bar → siehe oben

test2a02:908:8a5:5460:cc20:72ac:f96d:9295, 31.01.2020 14:30

Besteht die Möglichkeit in die Berechnung Schläuche der Größe F aufzunehmen? Diese werden vom THW benutzt und ebenfalls bei den HFS-Systemen der Feuerwehr NRW.

Gast, 02.05.2017 11:42

Hallo, Muss hier unser Wissen über die Wasserförderung bzw. Erfahrung los werden. Unser Löschbezirk ist Gemeindeübergreifend als Löschwasserkomponente eingesetzt. Fahrzeuge: 1x LF-Kats 1x SW1000 (Ford Transit 1986) 1x LF8/6

Bei einer Personalstärke von 10 Einsatzkräften ist es bei uns ohne Probleme machbar innerhalb von 20 Minuten nach Alarmierung einen Strang von 1000 m B-Schlauch mit bis zu 3 verstärkerpumpen inbetrieb zu nehmen. Diese Zeit ist unsere Richteit. Ich denke es kommt bei der Zeit immer darauf an, wie die Fahrzeuge zur Entnahme konzipiert sind. Die neuen SW's sind meiner Meinung nach nicht mehr für das reine Schlauchvelegen gut. Zur Schnelligkeit sind hier die Sonderfahrzeuge „Schlauchverleger“ von verschiedenen Herstellern am besten geeignet. Lieber Gruß Sven

test141.2.95.1, 20.01.2016 11:42

Hallo,

ich bin durch die Wiki Disk darauf gestoßen …. User Woelle ffm

Ich habe dazu auch eine PPT gemacht, wenn du willst kann ich dir diese gerne mal freigeben. Mir fallen dazu etliche Dinge ein. Habe auch Zeichnungen dabei

Besonderheiten beim Aufbau von Wasserförderstrecken

Planungszeit ca. 30 min

Abgabemenge pro min. muss bekannt sein

Topographische Karte muss vorhanden sein

Wegstrecke (Länge der Strecke) muss bekannt sein

Aufbau und Inbetriebnahme min 1h

Ausreichend Personal (min Zugstärke)

Pumpenleistung

Schläuche müssen gerade liegen

Nachts Strecke beleuchtet

Verpflegung

Reserve Personal

Eigener Abschnitt; dadurch eigenen 2m und 4 m Kanal für die Wasserförderung

Uwe Wöllenstein

christoph_ziehr, 20.01.2016 21:00

Vielen Dank für die Hinweise, habe sie an den entsprechenden Stellen mit berücksichtigt.

Viele Grüße, Christoph Ziehr

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brand/allgemein/loeschwasser_lange_wegstrecke.txt · Zuletzt geändert: 29.03.2025 10:25 von christoph_ziehr