Einsatzleiterwiki

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brand:allgemein:loeschwasser_lange_schlauchstrecke

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Löschwasserversorgung lange Schlauchstrecke

 

Siehe auch: Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken - Pendelverkehr

Zur Entscheidung, ob Pendelverkehr oder Schlauchstrecke sinnvoller ist, siehe Hinweise auf der Seite Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken.

Maßnahmen

  • wenn möglich unerschöpfliche Wasserentnahmestellen nutzen, ansonsten Überflur- vor Unterflurhydranten verwenden. Hydrantendruck ausnutzen.
  • Stärkste Pumpe an die Wasserentnahmestelle, Löschfahrzeug an die Brandstelle.
  • soweit möglich, pro Leitung einen Förderstrom von nicht mehr als 800 l/min planen (wirtschaftlichster Förderstrom bei B-Leitungen)
  • Von beiden Richtungen aufbauen, bei Höhenunterschied bergab.
  • Pro 100m Schlauchleitung schon beim Aufbau einen Reserveschlauch bereitlegen.
  • Pro 3 bis 5 verwendete Pumpen eine Reservepumpe vorhalten - insbesondere bei bereits länger andauerndem Einsatz.
  • Leitung gerade am Rand der Straße verlegen um Befahrbarkeit zu erhalten, Leitung gegen Verkehr sichern, nachts beleuchten.
  • Nur einwandfreies Material in Förderleitung einbauen.
  • Unmittelbar vor den Druckverstärkerpumpen Druckbegrenzungsventile einbauen, soweit diese noch vorhanden sind. Den Druck auf 0,5 bar mehr einstellen als der Eingangsdruck an der Pumpe beträgt. Wenn nur ein Druckbegrenzungsventil verfügbar ist, dann dieses direkt an der Einsatzstelle vor dem Verteiler einbauen.
  • Eigenen Einsatzabschnitt Wasserförderung einrichten, Funkkanaltrennung, Kommunikation der Maschinisten untereinander sicherstellen
  • Schlauchleitung regelmäßig kontrollieren (abgehen/abfahren).
  • Erfahrungswerte:
    • Planungszeit ca. 30 min
    • Aufbau und Inbetriebnahme min. 60 min
    • Personal etwa in Zugstärke für Aufbau erforderlich
  • Rechtzeitig Nachschub anfordern:
    • Betriebsstoffe (Kraftstoff und Öl)
    • Verpflegung
    • Personal zur Ablösung

Berechnung der Pumpenabstände für offene und geschlossene Schaltreihe

Für Tabellen mit Druckverlustwerten siehe Schläuche.

Ist der Geländeanstieg sehr ungleichmäßig - z.B. sehr lange eben und dann auf einem kurzen Stück sehr steil - ist es sinnvoll die Pumpenabstände in Teilstrecken zu berechnen.

Über die Strahlrohre abgegebene Wassermenge in Litern/Minute Siehe folgenden Link für Wasserlieferungsmengen von Mehrzweckstrahlrohren
Länge der Strecke in Metern  
Höhenunterschied über die gesamte Strecke in Metern Es wird bei der Berechnung von einem gleichmäßigen Anstieg bzw. Abfall über die gesamte Strecke ausgegangen, Anstieg als positive Zahl eingeben (z.B. 35), Abfall als negative Zahl (z.B. -35).
Schlauchgröße: B-Schläuche
A-Schläuche
 
Anzahl der parallelen Leitungen: Mindestfördermengen für die Berechnung:
200 l/min pro B-Leitung, 600 l/min pro A-Leitung
1 Leitung: 200 l/min für B, 600 l/min für A
2 Leitungen: 400 l/min für B, 1200 l/min für A
3 Leitungen: 600 l/min für B, 1800 l/min für A
usw.
Ausgangsdruck der Pumpen in bar Ausgangsdruck und Fördermenge ergibt sich aus der Leistung der schwächsten Pumpe in der Förderstrecke (z.B. 8 bar und 800 Liter/Minute bei einer TS 8/8, auch wenn diese mit einer FPN 10-1000 zusammen eingesetzt wird)
Fördermenge der Pumpen in Litern/Minute
Eingangsdruck der Pumpen in bar 1,5 bar sind Standard-Eingangsdruck für eine geschlossene Schaltreihe. Wird ausnahmslos vor jeder Pumpe ein Löschwasserbehälter eingesetzt, so kann dieser Wert auf 0 geändert werden.
Schlauchlänge in Meter Länge jedes einzelnen Schlauches. Die Distanz zwischen den einzelnen Pumpen wird jeweils auf die nächst kleinere Anzahl an Schläuchen abgerundet.

weitere Hinweise

geschlossene Schaltreihe

  • durchgängige Leitung von Wasserentnahme- bis Abgabestelle, nur unterbrochen durch Verstärkerpumpen
  • Vorteile:
    • geringerer Personal- und Materialbedarf
    • schneller betriebsbereit als offene Schaltreihe
  • Nachteil:
    • sofortiger Zusammenbruch der Wasserförderung bei Pumpenausfall oder Schlauchplatzer

offene Schaltreihe

  • unterbrochene Leitung, vor der Pumpe wird das Wasser in einen Behälter (Fahrzeugtank oder Faltbehälter) geleitet
  • Vorteile:
    • keine Druckstöße
    • Pufferung des Löschwassers
    • größerer Abstand zwischen den Pumpen möglich, da kein Mindesteingangsdruck (1,5 bar) an der nächsten Pumpe erforderlich
  • Nachteile:
    • personalintensiver und materialaufwändiger als geschlossene Schaltreihe
    • längere Aufbaudauer

Quellenangabe

  • B1-Lehrgang 02/2012 am Führungs- und Schulungszentrum der BF Köln
  • Merkblatt Wasserförderung über lange Schlauchstrecken, Staatliche Feuerwehrschule Würzburg
  • Powerpoint-Präsentation „Wasserförderung über lange Wegstrecke“ von Markus Schmidt, BF Leverkusen (abgerufen am 05.02.2013, online nicht mehr verfügbar)

Stichwörter

Wasserförderung, Löschwasser, Pumpenstrecke

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