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Räumung
Räumung: Notfallmäßiges ungeplantes Herausbringen von Personen aus einem Gefahrenbereich.
Evakuierung: Geplantes in-Sicherheit-bringen von Personen aus einem gefährdeten Bereich mit Vorlaufzeit.
→ siehe entsprechender Artikel
zu treffende Maßnahmen
Organisation der Räumung
- eigenen Einsatzabschnitt bilden
- Sammelplatz festlegen
- Umfang abschätzen (Gebäudegröße, Anzahl der zu räumenden Personen)
→ Daraus eigenen Kräfte-, Fahrzeug-/Material- und Zeitbedarf ermitteln - je nach Witterung (Regen, Kälte) Unterbringungsmöglichkeit schaffen (MTF, Omnibus, Gebäude in der Nachbarschaft, …), bei größeren/öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern ggf. Räumung auch in anderen (horizontalen) Brandabschnitt möglich
- Dokumentation der geräumten Personen (Wer hat wen wohin geräumt?) in Zusammenarbeit mit der Polizei
- Kennzeichnung und Absperrung der geräumten Bereiche zur Vermeidung von Doppelkontrollen sowie erneutem Betreten durch Dritte
Nachalarmierung
- Einsatzkräfte für die Räumung
- Einsatzkräfte für die Betreuung und Versorgung der geräumten Personen (sofern notwendig), z.B. entsprechende SEG
- ggf. MANV-Alarmierung vorbereiten, Information von LNA/OrgL
Spezialfall: Räumung von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen
- Alarmierung LNA/OrgL
- Räumung in Zusammenarbeit mit Fachpersonal der Einrichtung
- Einrichtungen wie Senioren-WGs oder Beatmeten-WGs sind unscheinbar
- Evakuierungstücher unter den Matratzen, Evakuierungsstühle für Treppen vorhanden?
- Stromversorgung für lebensnotwendige medizinische Geräte gewährleisten
- separate Zu- und Abfahrten festlegen (zusammen mit Polizei)
- Aufnahmekapazität benachbarter Krankenhäuser/Heime ermitteln und diese informieren
- Prüfen, ob Patienten nach Hause entlassen werden können
- Transport von Patienten mitsamt der medizinischen Geräte, an die sie angeschlossen sind oder die in den aufnehmenden Einrichtungen benötigt werden
- ggf. Einrichtung von Notkrankenhäusern, aus denen die geräumten Patienten dann sobald wie möglich in reguläre Krankenhäuser weiterverlegt werden können
Spezialfall: Räumung von Wohngebieten bei Explosionsgefahr durch brennbare Dämpfe und Gase
- sofortige Räumung, da Ausschalten aller möglichen Zündquellen unmöglich ist
- die meisten brennbaren Dämpfe sind schwerer als Luft und sammeln sich in Kellern, Schächten und Kanälen
- brennbare Dämpfe können in Kanälen große Strecken zurücklegen und so zu einer Ausweitung der Explosionsgefahr führen
Spezialfall: Räumung von Wohngebieten bei Ausströmung giftiger Gase
- Abwägung: Räumung notwendig oder Schließen von Türen und Fenstern ausreichend?
- Bei Verzicht auf Räumung am Einsatzende alle Wohnungen kontrollieren
Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise
- Ggf. Information des politisch Verantwortlichen (z.B. Bürgermeister)
- bei Bedarf auch Personen in angrenzenden, nicht betroffenen Bereichen informieren
- Siehe auch Warnung der Bevölkerung.
Räumungsprotokoll
Mit dem hier verlinkten Räumungsprotokoll kann die Räumung von Gebäuden bis zu einer mittleren Größe dokumentiert werden. Die Beschriftung sollte selbsterklärend sein.
Die zweite Seite kann vom LNA/OrgLeiter verwendet werden, um die geräumten Personen zu erfassen. Durch das Eintragen der Wohnungsnummer kann die Verknüpfung zur ersten Seite hergestellt werden, d.h. aus welcher Wohnung die Person kam.
Quellenangabe
- Taschenbuch Einsatzdienst der Berliner Feuerwehr
- Räumungsprotokoll selbst erstellt; darf unter Angabe dieser Internetseite als Quelle weiter verbreitet werden.
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räumen
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