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kohlenstoff-faserverstärkte Kunststoffe (CFK)
Eine mechanische Bearbeitung/Beschädigung setzt i.d.R. keine kritischen, lungengängige Fasern frei. Diese entstehen erst bei Temperaturen von über 650 °C. Die Benutzung eines Trennschleifers o.ä. kann durch die entstehenden Temperaturen ebenfalls kritische Fasern erzeugen. Die Gefahr bleibt nach der Brandbekämpfung bei kalten Brandstellen bestehen.
zu treffende Maßnahmen
- Verwirbeln von Staub vermeiden; Kontaminationsgefahr!
- 50 m Gefahrenbereich, 100 m Absperrbereich, bei Bedarf vergrößern (Windrichtung beachten!)
- Dekon-Platz einrichten
- So wenig Personal wie möglich im Gefahrenbereich einsetzen
- bei der Brandbekämpfung mit dem Wind vorgehen
- Wasser ist geeignetes Löschmittel. Nach dem Löschen Brandschutt feucht halten oder mit Schaum abdecken, um Partikel zu binden. Faserbindelack kann zusätzlich gegen Kontaminationsverschleppung genutzt werden.
- große Wrackteile mit Folien abdecken, kleine Wrackteile in Behältern oder Folie verpacken
- Schnittkanten beachten / abdecken
- Leitfähigkeiten beachten
- offenstehende Fenster, Türen, etc. am Fahrzeug schließen, Lüftungen abschalten
- Bundeswehr kann ggf. im Rahmen der Amtshilfe unterstützen
Schutzausrüstung
Szenario | Schutzkleidung | Atemschutz | Augenschutz |
---|---|---|---|
Brandeinsatz | Brandschutzkleidung Körperschutzform 1 | PA (umluftunabhängiger Atemschutz) | |
kalte Brandstelle | leichte Schutzkleidung und Einwegschutzanzug | mindestens FFP3-Maske | staubdichte Schutzbrille |
Technische Hilfeleistung mit Menschenrettung | reguläre Schutzkleidung | mindestens FFP3-Maske | staubdichte Schutzbrille |
sonstige Technische Hilfeleistung | leichte Schutzkleidung und Einwegschutzanzug | mindestens FFP3-Maske | staubdichte Schutzbrille |
besondere Gefahren
- Gesundheitsgefahr:
- lungengängige Fasern
- Augen- und Hautreizungen, allergische Reaktionen
- Schnittverletzungen durch scharfe Bruchkanten, Verletzungen durch kleinste Splitter mit Entzündungen
- Bei Brand außerdem:
- Ausbreitung der Fasern mit dem Brandrauch
- Entstehung von Atemgiften
- Verdacht auf Tumorbildung und Erbgutveränderung
- schwebende Fasern sind elektrisch leitend
- hohe Isolationswirkung - Rückzündungsgefahr durch hohe Temperaturen im Inneren auch nach längerer Zeit
Verdacht auf Kontamination und/oder Inkorporation
Wer sich ohne PSA in einem Abstand von weniger als 20 m Abstand zu abgebrannten CFK aufgehalten hat, gilt als exponierte Person.
- Geeigneter ärztlicher Versorgung zuführen
- zwingende Aufnahme in die arbeitsmedizinische Vorsorgekartei (ArbMedVV Grundsatz G1.2)
Nach dem Einsatz
- Einsatzkleidung nicht ausschütteln oder mit Druckluft ausblasen
- Schutzkleidung und eingesetztes Material am Dekonplatz luftdicht verpacken und einer fachgerechten Reinigung zuführen
- glatte Oberflächen von eingesetzten Geräten und Fahrzeugen mit Wasser / Reinigungsmittel reinigen, während der Reinigung Atemschutz und Schutzkleidung tragen
- Weitere Hinweise in DGUV 205-035 „Hygiene und Kontaminationsvermeidung bei der Feuerwehr“
Einsatzdokumentation
Einsatzdokumentation ist i.d.R. für 10 Jahre aufzubewahren und umfasst:
- Eingesetztes Personal
- Einsatzzeiten
- Tätigkeiten
- Aufenthaltsort
- mögliche CFK-Belastung
- mögliche Kontamination von Einsatzkräften
- mögliche Inkorporation durch Einsatzkräfte
Weblinks
Quellenangabe
- Einsatzstellen mit Faserverbundwerkstoffen - Eine Handreichung zur Gefahrenabwehr, Zentrum Brandschutz der Bundeswehr
Stichwörter
CFK, Faserverbundstoff, Faserverbundstoffe, Faser-Verbundstoff, Faser-Verbundstoffe
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