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Elektro-/Hybridfahrzeuge
Maßnahmen
Erkundung
Frühzeitig Antriebsart und Fahrzeug erkunden, um Risiko durch Beteiligung von Hochvolt-Komponenten einzuschätzen (siehe Erkennung alternativer Fahrzeugantriebe).
- Merkmale: E-Kennzeichen, orangene Hochvolt-Kabel, Tankdeckel / Ladeanschluss, „e“-Symbole, fehlender Auspuff.
-
- in Papierform hinter der Sonnenblende des Fahrers / QR-Code am Fahrzeug / bei Leitstelle elektronisch anfordern
- Informationen über HV-Bereiche, Lage der Batterie(n), HV-Abschalteinrichtungen
Elektrische Gefahren durch Hochvolt (HV)
- HV-Bordnetz schaltet sich im Fehlerfall automatisch spannungsfrei bei:
- Branddetektion
- Isolationsfehler durch bspw. Wasser
- Dennoch: Niemals offen liegende elektrische Komponenten berühren
- Im Zweifelsfall und bei möglicher Gefährdung der Einsatzkräfte HV-Abschalteinrichtungen nutzen
Maßnahmen
- Fahrzeug kann sich unvermittelt in Bewegung setzen:
- System über Trennschalter in Motorraum oder Armaturenbrett deaktivieren bzw. Zündung ausschalten
- Schalthebel auf „P“ bzw. Gang einlegen
- Hand- bzw. Parkbremse anziehen
- Schlüssel abziehen und mindestens 5 Meter entfernt vom Fahrzeug aufbewahren („Keyless-Entry“-Systeme)
- Hochvoltanlage außer Betrieb nehmen und gegen Wiedereinschalten sichern (siehe Rettungsdatenblatt)
- Vorsicht bei Arbeit mit hydraulischen Rettungsgeräten - nicht in dicke (orangene) Kabel schneiden!
- Einsatzkräfte auf besondere Gefahren hinweisen
- vollständige Schutzkleidung tragen
Brandbekämpfung
- Spannungen bis 1.500 V möglich (vgl. VDE 0140-1:2016-11 Tabelle1). Strahlrohrabstände einhalten!
- Akku kann im Brandfall am besten mit viel Wasser gelöscht und gekühlt werden, hierbei kann Wasserstoff entstehen (Wasserstoffflamme ist nicht sichtbar, Wärmebildkamera!). Löschmittelzusätze führen i.d.R. zu schnellerem Löscherfolg.
- bei nicht sicher deaktiviertem System Strahlrohrabstände einhalten
- Sand/Metallbrandpulver ist eher nicht geeignet
ausgelaufene Batterie
- bei ausgelaufenem Nickel-Metall-Hydrid-Akku Körperschutz Form 2 und umluftunabhängigen Atemschutz.
- ggf. ausgelaufene Batterieflüssigkeit von Nickel-Metall-Hydrid-Akkus mit Öl- oder Chemikalienbinder aufnehmen. Bei Vermischung mit Löschwasser dieses auffangen.
Alternative zu Bindemittel: Neutralisation mit- verdünnter Borsäurelösung (800 g Borsäure auf 20 l Wasser) oder
- Essig
- ggf. findet sich bei der Batterie auch Kühlmittel die auch auslaufen können
besondere Gefahren
- Spannung in PKW bis zu 300 V, in Bussen bis zu 700 V. Es dauert bis zu 5 Minuten bis sich die Spannung in den Kabeln abgebaut hat.
- Fahrzeug kann geräuschlos, aber trotzdem fahrbereit sein. Der Verbrennungsmotor kann bei niedriger Batteriespannung selbsttätig starten.
- ab 100°C können Akkus aufplatzen, dann wird Wasserstoff frei
- toxische Gase im Brandfall
weitere Hinweise
Akkumulatoren
Akkus können durch Kühlflüssigkeit gekühlt werden.
Je nach verwendeter Akku-Technologie ergeben sich verschiedene Eigenschaften:
- Lithium-Ionen-Akku: siehe Lithium-Ionen-Akkumulatoren
- Nickel-Metall-Hydrid-Akku: Batterieflüssigkeit ist stark alkalisch, pH-Wert 13,5! Bestandteile sind
Nach dem Einsatz
- Elektro- und Hybridfahrzeuge können auch Stunden nach dem Unfall noch in Brand geraten. Abschleppunternehmen und Polizei darauf hinweisen!
- Beschädigte Hochvolt-Batterien sind Gefahrgut und sind nur von Berechtigten zu verladen, zu transportieren und zu lagern.
Merkmale Elektro- und Hybridfahrzeuge
Merkmale Hybridfahrzeuge
- Versuchen alle Komponenten des Systems zu lokalisieren
- Akku ist i.d.R. im Heck des Fahrzeugs; unter Kofferraumboden und unter Fahrzeug nachsehen. Dabei auf Warnhinweise („Gefahr durch Strom“) achten. Batteriegehäuse unter keinen Umständen öffnen oder gar entfernen!
- auf dicke (orange) Kabel im Schweller/unter dem Fahrzeug achten
- Elektromotoren können auch direkt an den Rädern sein
zusätzliche Merkmale reiner Elektrofahrzeuge
- Meist Werbeaufkleber vorhanden
- kein Auspuff und andere typische Elemente von Verbrennungsmotoren
- E-Kennzeichen („E“ am Ende des KFZ-Kennzeichens)
Quellenangabe
- BGI/GUV-I 8664: Rettungs- und Löscharbeiten an PKW mit alternativer Antriebstechnik, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) 2012
- Gerhard Schmöller, Tim Pelzl, Rolf Erbe: Einsatz an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. In: Brandschutz 2/2013, S. 96 ff.
Hinweis zur Wartung des Artikels: bei Aktualisierung mit Informationen auf der Seite Erkennung alternativer Fahrzeugantriebe abgleichen.
Stichwörter
besondere Gefahren
- Spannung in PKW bis zu 300 V, in Bussen bis zu 700 V. Es dauert bis zu 5 Minuten bis sich die Spannung in den Kabeln abgebaut hat.
- Fahrzeug kann geräuschlos, aber trotzdem fahrbereit sein. Der Verbrennungsmotor kann bei niedriger Batteriespannung selbsttätig starten.
- ab 100°C können Akkus aufplatzen, dann wird Wasserstoff frei
- toxische Gase im Brandfall
weitere Hinweise
Akkumulatoren
Akkus können durch Kühlflüssigkeit gekühlt werden.
Je nach verwendeter Akku-Technologie ergeben sich verschiedene Eigenschaften:
- Lithium-Ionen-Akku: siehe Lithium-Ionen-Akkumulatoren
- Nickel-Metall-Hydrid-Akku: Batterieflüssigkeit ist stark alkalisch, pH-Wert 13,5! Bestandteile sind
Nach dem Einsatz
- Elektro- und Hybridfahrzeuge können auch Stunden nach dem Unfall noch in Brand geraten. Abschleppunternehmen und Polizei darauf hinweisen!
- Beschädigte Hochvolt-Batterien sind Gefahrgut und sind nur von Berechtigten zu verladen, zu transportieren und zu lagern.
Merkmale Elektro- und Hybridfahrzeuge
Merkmale Hybridfahrzeuge
- Versuchen alle Komponenten des Systems zu lokalisieren
- Akku ist i.d.R. im Heck des Fahrzeugs; unter Kofferraumboden und unter Fahrzeug nachsehen. Dabei auf Warnhinweise („Gefahr durch Strom“) achten. Batteriegehäuse unter keinen Umständen öffnen oder gar entfernen!
- auf dicke (orange) Kabel im Schweller/unter dem Fahrzeug achten
- Elektromotoren können auch direkt an den Rädern sein
zusätzliche Merkmale reiner Elektrofahrzeuge
- Meist Werbeaufkleber vorhanden
- kein Auspuff und andere typische Elemente von Verbrennungsmotoren
- E-Kennzeichen („E“ am Ende des KFZ-Kennzeichens)
Quellenangabe
- BGI/GUV-I 8664: Rettungs- und Löscharbeiten an PKW mit alternativer Antriebstechnik, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) 2012
- Gerhard Schmöller, Tim Pelzl, Rolf Erbe: Einsatz an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. In: Brandschutz 2/2013, S. 96 ff.
Hinweis zur Wartung des Artikels: bei Aktualisierung mit Informationen auf der Seite Erkennung alternativer Fahrzeugantriebe abgleichen.
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