brand:windenergieanlagen
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Windenergieanlagen
abgekürzt WEA
zu treffende Maßnahmen
- Erkundung:
- Welche Anlage genau ist betroffen?
- Welcher geeignete Weg führt dorthin?
- Auf welcher Höhe befindet sich die Einsatzstelle?
- Dreht sich der Rotor?
- Nachfrage beim Betreiber der Anlage veranlassen, ggf. weitere Maßnahmen abstimmen (z.B. Abschaltung der Anlage aus der Ferne)
- bei Kleinstbränden und Hilfeleistungen als erste Maßnahme Not-Stop-Taster an der Vorder- oder Rückseite des Schaltschranks im Turmfuß der Anlage drücken. Weitere Einbauorte können sein:
- am Einstieg zur Gondel (im Maschinenhaus)
- am Getriebe
- am Schaltschrank der Gondel (im Maschinenhaus)
- Der Not-Stop-Taster schaltet die Anlage nicht spannungsfrei! Freischaltung durch Anlagen- oder Netzbetreiber veranlassen.
- Einhaltung der Abstände zu elektrischen Anlagen solange nicht freigeschaltet
Brand
- Bei Brand im Maschinenhaus oben am Rotor
- kontrolliert abbrennen lassen, WEA nicht betreten!
- Beim Ablöschen heruntergefallener Teile Gefahrenbereich (Trümmerschatten) nicht betreten!
- Abfallende Teile sind wahrscheinlich, im Radius von 500 m absperren, bei markantem Wind 1.000 m
- Einsturzgefahr der Anlage? (Umstürzen/Zusammenfallen der kompletten Anlage ist eher unwahrscheinlich)
- Bei Brand im Turmfuß oder im Trafohäuschen:
- Löschversuch unter Einhaltung der Abstände möglich (Hochspannung!)
- Bei Kabelbränden
- Zuluftöffnungen und Türen am Turmfuß verschließen um Brand zu ersticken
- Bei Flächenbrand um die Anlage herum:
- Löschen unter Einhaltung der Abstände zu elektrischen Anlagen
- WEA oder Trafohäuschen gefährdet?
- möglicherweise Gefahren durch PCB-haltige Betriebsmittel (insbesondere in Trafos). Hinweise durch Anlagenbetreiber oder Kennzeichnung der Anlagenteile.
- Gesundheitsgefahr durch faserverbundwerkstoffe
- Ggf. Warnung angrenzender Siedlungen vor Atemgiften
Hilfeleistung
bei Personen im oberen Teil der Anlage
- Frühzeitig Höhenrettung alarmieren, kaum Einsatzmöglichkeiten mit „normalem“ Material wenn Höhe > 30 Meter.
- Wartungspersonal arbeitet immer zu zweit in der Anlage. Die Arbeiter können sich im Gefahrenfall selbst abseilen soweit sie nicht verletzt sind.
- Aufstieg durch die Feuerwehr kann bis zu 60 Minuten dauern.
- Ggf. ist im Inneren des Turms ein Aufzug vorhanden.
- Keine Selbstüberschätzung! Nutzung von Steig- und Befahreinrichtungen nur durch unterwiesenes/ausgebildetes Personal!
bei Technischen Problemen
- mögliche Defekte:
- beschädigte/abstürzende Maschinenteile?
- wankender/abknickender Turm?
- Schäden am Fundament?
bei Eiswurf/Eisfall
- Pauschal: im Radius von 500 m absperren, bei markantem Wind 1.000 m
Berechnung des Gefahrenbereichs
Formeln zur Abschätzung der Wurfweite:
- bei drehendem Rotor: Wurfweite = ( Rotordurchmesser in m + Nabenhöhe in m ) * 1,5
- bei stehendem Rotor: Fallweite = Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe * (( Rotordurchmesser in m * 0,5 + Nabenhöhe in m ) / 15)
Umrechnung Geschwindigkeit
besondere Gefahren
Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise
- WEA besitzen keine Hausnummer, sondern eine individuelle Nummer am Turmfuß in ca. 1,5 - 2,5 m Höhe. Über Eingabe dieser Nummer auf der Internetseite www.wea-nis.de können Standorte und teilweise Lagepläne heruntergeladen werden, die u.U. aber passwortgeschützt sind. Das Passwort kann beim Betreiber der Internetseite bzw. teilweise auch über Leitstellen angefordert werden.
- Die Betätigung des Not-Aus-Tasters bewirkt:
- Notbremsung des Rotors bis zum Stillstand
- Trennung des Generators vom Netz
- Schaltung des Hauptschalters auf „Aus“
- WEA besitzen oft eine (nicht aufgeschaltete) Brandmelde- und kombinierte Wassersprüh- und Gaslöschanlage.
Quellenangabe
- Gefahrenabwehr an Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien, Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz des Landes Brandenburg
- Vereinfachte Formeln zur Wurfweite/Fallweite von Eis: Institut für Windenergie Hochschule Bremerhaven
Stichwörter
Windrad, Windkraft, Windmühle
brand/windenergieanlagen.1618219354.txt.gz · Zuletzt geändert: 12.04.2021 09:22 von christoph_ziehr
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