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technische_hilfe:tiefbauunfall

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Tiefbauunfall

 

Maßnahmen

  • Lage erkunden:
    • Bodenbeschaffenheit
    • Witterung
    • Versorgungsleitungen
  • Menschenrettung
    • Absuchen
      • Trümmerbereiche von außen nach innen Absuchen, höchstens 4 Meter Abstand zwischen zwei Helfern
      • Verschüttete sind durch Staub kaum von Trümmerteilen zu unterscheiden!
    • Durchsuchen
      • aller begehbarer und unbegehbarer, beschädigter und unbeschädigter Räume
      • im Erdgeschoss und Keller beginnen, danach die oberen Geschosse
      • besonders auf Winkel und Ecken achten, Personen in Panik verkriechen sich darin
      • in unbegehbare Räume rufen oder klopfen, bei Reaktion sofort mit Rettung beginnen
    • Suchen und Orten
      • ausreichend Personal verteilen, welches auf Hilferufe, Stöhnen und andere Geräusche achtet
      • absolute Ruhe an der Einsatzstelle auf Kommando „Ruhe für die Rettung“
      • Trümmerteile die in den Bereich hineinreichen für Klopfzeichen nutzen, z.B. Eisenträger, Rohre. Klopfzeichen: Einzelschlag, drei Schläge, Einzelschlag
      • an den wahrscheinlichsten Verschüttungsorten mit der Räumung beginnen
  • Verkehr umleiten / Absperren der E-Stelle
  • Personal begrenzen, auch mit Einsatzfahrzeugen Abstand halten
  • Abstützen um weiteres Nachrutschen zu verhindern
  • Frischluftzufuhr für Verschüttete, ggf. mit Belüftungsgeräten
  • Schließung der Versorgungsleitungen
  • ggf. Wasser abpumpen (Vorsicht Nachrutschgefahr!)

Vorgehen

1. Erkunden
2. Sichern
3. (Rettungs-)verbau
4. Rettung vorbereiten und Patient(en)
befreien
5. Retten

Erkunden

Allgemein:
• Gewicht verteilen
• Nur über die Ecken an Gruben herantreten
• Grube nicht betreten

Informationsbedarf:
• Zustand der Grube (Kanten, Wände, Wasser)
• Beurteilen der Einsturzgefahr (gefährdete Bereiche)
• Anzahl verschütteter Personen und Aufenthaltsort
• Maße der Grube (Länge, Breite, Tiefe)
• Gefahren durch Gas, Wasser, Strom usw.

Erstmaßnahmen :
• Bereitstellungraum festlegen
• Erreichbarkeit sicherstellen
• Bauarbeiten einstellen lassen
• 360°-Ansicht verschaffen
• Gefahrenbereich definieren und absperren
• Anwohner, Arbeiter und Angehörige befragen
• Entscheidung treffen: Rettung oder Bergung?
• Ggf. Baufachberater (THW oder Untere Bauaufsichtsbehörde) anfordern

Sichern

• Sicherheitsassistenten benennen
• Gefahrenbereiche kennzeichnen
• Grubenrand mit Bodenplatten auslegen
• Hohlräume unter den Platten markieren
• Brücke um die Grube herum errichten
• Leitern als Rettungsweg bereitstellen
• Ein- uns Ausgangskontrolle zum Gefahrenbereich einrichten (Schleuse)
• Atmosphäre überprüfen und ggf. belüften
• ggf. Wasser abpumpen
• Wärmezufuhr sicherstellen
• Bauarbeiten komplett einstellen lassen
• ggf. Bahn- und Straßenverkehr stilllegen

Rettungsverbau

• Rettungstafeln platzieren (erstes Paar in Höhe des Kopfes)
• sofern möglich Sofort-Stütze einbringen
• ggf. Verfüllen von Freiräumen durchführen
• Sicherungsmuttern der Rettungsstützen nachziehen
• Rettungsstützen mit Rettungstafeln verschrauben

Rettung vorbereiten

• Patienten ausgraben, nicht herausziehen
• Während Befreiungsarbeiten spätestens alle 60cm neu verbauen
• Arbeiten am Patienten mit kleinem Gerät oder Händen
• Einsatz eines Schaufelbaggers sorgfältig abwägen
• Rettungsverbau ggf. erweitern um Platz zu gewinnen
• Einsatz von Saugbagger, DLK, Kran o.ä. frühzeitig erwägen
• Plan A und Plan B für Rettung vorbereiten

Retten

• Patient gibt den Weg vor
• Wärmeerhalt sicherstellen, Bergungstod vorbeugen
• Angepasstes Transportmittel wählen
• Patienten über Maßnahmen aufklären, Verhalten vorgeben
• Rettung wenn möglich seilunterstützt durchführen
• Nach Rettung Gefahrenbereich umgehend räumen

Stets die drei Phasen des Rettungsverbaus beachten:
1. Primärsicherung → Schutz des Patienten
2. Arbeitsraumsicherung → Schutz der Rettungskräfte
3. Rettungswegsicherung → Sicheres Retten aus der Grub

besondere Gefahren

  • Einsturz/stetige Veränderungen in der Statik von Trümmerteilen
  • Niederrieseln, Ersticken von Verschütteten durch feines Trümmergut
  • Verkehr
  • Baugrubenbegrenzung/Nachrutschen
  • Wasser/Schlamm
  • Versorgungsleitungen: Strom, Gas, Wasser, Dampf, Heizöl

weitere Hinweise

Nachalarmierungen

  • Abstützmaterial
  • Baufirmen (Sonderfahrzeuge z.B. Saugbagger)
  • ggf. übergeordneten Führungsdienst
  • E-Werke
  • Gaswerke

Einsatzabschluss

  • Gewerbeaufsicht
  • Sicherung der E-Stelle
  • Rückbau durch den Betreiber
  • Übergabe der E-Stelle

Quellenangabe

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