Tiefgaragenbrand
Maßnahmen
Allgemeine Maßnahmen für
Gebäudebrände
beachten!
Erkundung
möglichst schnell prüfen, ob Tiefgarage/Parkhaus mit anderen Nutzungseinheiten (z. B. Wohnungen, Verkaufsstätten) verbunden ist
; Informationsquellen:
Feuerwehrplan (falls vorhanden)
Befragung von Anwesenden
Zugänge
Brandschutztore
RWA
Anzahl der Geschosse der Tiefgarage feststellen.
Pro Geschoss können 3 Meter Höhe angenommen werden.
Einsatztaktik
mit Verbindung zu anderen Nutzungseinheiten
Schwerpunkt: Verrauchung in Treppenräume/Schleusen verhindern oder beseitigen
Erste Maßnahme:
Überdruckbelüftung der Treppenräume („halten“ dieser Schlüsselstellen)
Ziel: Schadensausweitung und Dynamisierung der Lage verhindern
KEINE Verbindung zu anderen Nutzungseinheiten
Schwerpunkt: Brandbekämpfung
Massiver Löschangriff
Bauteile kühlen
Suchen und Retten
Hauptgefahrenstellen:
angeschlossene Treppenräume und Aufzüge
Erste Maßnahmen:
Treppenräume belüften (Überdruck)
Aufzüge festsetzen und kontrollieren
Auf Parkebenen: hohe Selbstrettungsrate → Personensuche/-rettung erst nach
Sicherung der Treppenräume
Kontrolle der Aufzüge
Beginn der Brandbekämpfung
Alle Ein- und Ausgänge gegen das Betreten durch Zivilpersonen sichern (ggf. durch Polizei)
Entrauchung
RWA
auslösen, wenn vorhanden
Taktische Ventilation
mit klarer Entrauchungsplanung notwendig
Abluftöffnung: Zufahrtsrampe oder Ein-/Ausfahrt,
diese nicht als Angriffsweg verwenden!
ggf. weitere(n) Drucklüfter in der Abluftöffnung positionieren, um Rauch abzusaugen. Lüfter mit Verbrennungsmotor sind dafür evtl. ungeeignet.
mobilen Großventilator
nutzen, sofern vorhanden
Brandbekämpfung
Angriff grundsätzlich über
überdruckbelüftete Treppenräume
Wichtig: gutes Schlauchmanagement mit ausreichender Reserve
Taktik:
massive Bauteilkühlung im Brandbereich
Bei extremer Hitze: ggf. mobilen Werfer einsetzen
prüfen, ob alle Brandschutztore geschlossen
Besondere Gefahren
Niedrige Decken → tiefe Rauchschicht, keine rauchfreie Zone am Boden
Lange Angriffswege
Hohe Brandlast auf engem Raum (z.B. PKW-Treibstoffe) → schnelle Brandausbreitung möglich
Teilweise vorhandene Löschsysteme oder Entrauchungssysteme (Jet-Ventilatoren)
Geringe brandschutztechnische Anforderungen → Infrastrukturkühlung wichtig
Oft Anschluss an andere Nutzungseinheiten → viele potenziell Betroffene
(MANV)
Stromversorgung
(herunterhängende Kabel, zunehmende Gefährdung durch E-Fahrzeuge und Ladestationen)
weitere Hinweise
Nachalarmierungen
Atemschutzgeräteträger / Atemschutztechnik (
GW
-AS)
ortskundige Person (z.B. Hausmeister, Verwalter)
Elektroversorger zum Freischalten der Tiefgarage
Quellenangabe
Einsatzleiter-Schnell-Auskunft
der Berliner Feuerwehr
Einsatzleiterhandbuch
BF
Kaiserslautern
B4-Lehrgang 2013 an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie
Kleine Merkhilfe für den Feuerwehreinsatz: Zusammenstellung für Führungskräfte der Feuerwehr
, Florian Pernpeintner
Brandeinsätze