technische_hilfe:verkehrsunfall:elektrofahrzeuge
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Elektro-/Elektrohybridfahrzeuge
zu treffende Maßnahmen
Erkundung
Bei Verdacht auf Elektrofahrzeug:
- Personen (Fahrer) befragen
- Nachsehen ob Rettungskarte vorhanden
- auf Werbeaufkleber achten
- kein Auspuff bei reinen Elektrofahrzeugen
- Versuchen alle Komponenten des Systems zu lokalisieren
- Akku ist i.d.R. im Heck des Fahrzeugs; unter Kofferraumboden und unter Fahrzeug nachsehen. Dabei auf Warnhinweise („Gefahr durch Strom“) achten. Batteriegehäuse unter keinen Umständen öffnen oder gar entfernen!
- auf dicke (orange) Kabel im Schweller/unter dem Fahrzeug achten; Vorsicht bei Arbeit mit hydraulischen Rettungsgeräten
- kein Tankfüllstutzen, dafür Ladesteckdose, ggf. hinter Tankdeckel nachsehen wenn gefahrlos zu öffnen
- Elektromotoren können auch direkt an den Rädern sein
- Bei Airbagauslösung wird das Hochvoltsystem normalerweise automatisch deaktiviert
Maßnahmen
- Fahrzeug kann sich unvermittelt in Bewegung setzen:
- System über Trennschalter in Motorraum oder Armaturenbrett deaktivieren
- Schalthebel auf „P“ bzw. Gang einlegen
- Hand- bzw. Parkbremse anziehen
- Schlüssel abziehen und mindestens 5 Meter entfernt vom Fahrzeug aufbewahren („Keyless-Entry“-Systeme)
- Prüfen ob Fahrzeugkarosserie spannungsfrei
- Einsatzkräfte auf besondere Gefahren hinweisen
- vollständige Schutzkleidung tragen
Brandbekämpfung
- Akku kann im Brandfall am besten mit Wasser gelöscht und gekühlt werden, hierbei kann Wasserstoff entstehen (Wasserstoffflamme ist nicht sichtbar, Wärmebildkamera!). Löschmittelzusätze führen i.d.R. zu schnellerem Löscherfolg.
- bei nicht sicher deaktiviertem System Strahlrohrabstände einhalten
- Sand/Metallbrandpulver ist eher nicht geeignet
ausgelaufene Batterie
- bei ausgelaufenem Nickel-Metall-Hydrid-Akku leichten CSA und umluftunabhängigen Atemschutz.
- ggf. ausgelaufene Batterieflüssigkeit von Nickel-Metall-Hydrid-Akkus mit Öl- oder Chemikalienbinder aufnehmen. Bei Vermischung mit Löschwasser dieses auffangen.
Alternative zu Bindemittel: Neutralisation mit- verdünnter Borsäurelösung (800 g Borsäure auf 20 l Wasser) oder
- Essig
- ggf. findet sich bei der Batterie auch Kühlmittel die auch auslaufen können
besondere Gefahren
- Spannung in PKW bis zu 300 V, in Bussen bis zu 700 V. Es dauert bis zu 5 Minuten bis sich die Spannung in den Kabeln abgebaut hat.
- Fahrzeug kann geräuschlos, aber trotzdem fahrbereit sein. Der Motor kann bei niedriger Batteriespannung selbsttätig starten.
- ab 100°C können Akkus aufplatzen, dann wird Wasserstoff frei
- toxische Gase im Brandfall
Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise
Je nach verwendeter Akku-Technologie ergeben sich verschiedene Eigenschaften:
Lithium-Ionen-Akku
- alle Teile, inklusive der Batterieflüssigkeit, sind brennbar
- Batterie kann bei Kurzschluss Feuer fangen
Nickel-Metall-Hydrid-Akku
- Batterieflüssigkeit ist stark alkalisch, pH-Wert 13,5! Bestandteile sind
Nach dem Einsatz
- Elektro- und Hybridfahrzeuge können auch Stunden nach dem Unfall noch in Brand geraten. Abschleppunternehmen und Polizei darauf hinweisen!
- Beschädigte Hochvolt-Batterien sind Gefahrgut und sind nur von Berechtigten zu verladen, zu transportieren und zu lagern.
Quellenangabe
Stichwörter
technische_hilfe/verkehrsunfall/elektrofahrzeuge.1358633209.txt.gz · Zuletzt geändert: 19.01.2013 22:06 von christoph_ziehr
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