technische_hilfe:tierrettung:start
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+ | Hinweise zu den jeweiligen Tierarten sind in den einzelnen Artikeln zu finden: | ||
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===== zu treffende Maßnahmen ===== | ===== zu treffende Maßnahmen ===== | ||
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* Wenn keine Gefahr durch das Tier an sich ausgeht, dürfen in der Regel keine Sonderrechte bei der Fahrt zur Einsatzstelle in Anspruch genommen werden.\\ Erfolgt die Anfahrt mit Sondersignal, | * Wenn keine Gefahr durch das Tier an sich ausgeht, dürfen in der Regel keine Sonderrechte bei der Fahrt zur Einsatzstelle in Anspruch genommen werden.\\ Erfolgt die Anfahrt mit Sondersignal, | ||
* Nachalarmierung Polizei wenn noch nicht alarmiert um ggf. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu ahnden. Je nach Landesgesetzgebung ist die Polizei sowieso für Einsätze mit Tieren zuständig. | * Nachalarmierung Polizei wenn noch nicht alarmiert um ggf. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu ahnden. Je nach Landesgesetzgebung ist die Polizei sowieso für Einsätze mit Tieren zuständig. | ||
- | * Vollständige Schutzausrüstung tragen um einen besseren Schutz gegen Bisse, Krallen, etc. zu haben (Stiefel, Feuerschutzkleidung, | + | |
* Tierhalter darauf hinweisen, dass der Einsatz evtl. kostenpflichtig werden kann | * Tierhalter darauf hinweisen, dass der Einsatz evtl. kostenpflichtig werden kann | ||
- | * ggf. Gabe von Beruhigungsmitteln | + | * Tierarzt hinzuziehen (ggf. Gabe von Beruhigungsmitteln, Begutachtung verletzter Tiere). Möglichst frühzeitig verständigen, |
- | * verletzte | + | * Vertraute Person des Tieres mit in die Arbeit einbinden / Ratschläge einholen. Gibt es Feuerwehrmitglieder (auch bei benachbarten Einheiten), die sich mit der Tierart auskennen und als " |
+ | * Werden | ||
+ | * Federvieh wird von Licht/Feuer angezogen! | ||
* Wird das Tier vermutlich unter Qualen sterben, so ist es durch den (Amts-) Tierarzt, Forstbeamten oder einen anderen Berechtigten, | * Wird das Tier vermutlich unter Qualen sterben, so ist es durch den (Amts-) Tierarzt, Forstbeamten oder einen anderen Berechtigten, | ||
- | * Nach Einsatzende (Hände-) Desinfektion, | + | * Nach Einsatzende (Hände-) Desinfektion, |
==== Haus- und Nutztiere ==== | ==== Haus- und Nutztiere ==== | ||
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* ggf. Anforderung von fachkundigem Personal zum Einfangen des Tieres | * ggf. Anforderung von fachkundigem Personal zum Einfangen des Tieres | ||
* Nach Befreiung / Einfangen Übergabe an Tierheim oder Zoo, davor sinnvollerweise mit diesen Rücksprache halten | * Nach Befreiung / Einfangen Übergabe an Tierheim oder Zoo, davor sinnvollerweise mit diesen Rücksprache halten | ||
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- | ==== Tierkadaver ==== | ||
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- | * Zuständigkeit liegt in der Regel nicht bei der Feuerwehr, diese wird ggf. aber in [[allgemein: | ||
- | * bis zum Eintreffen des Zuständigen den Kadaver sichern, am Besten mit Plastikfolie abdecken | ||
- | * wird die Feuerwehr tätig, so sollte der Kadaver in einen Plastiksack verpackt werden. Dabei sind zum Schutz Untersuchungshandschuhe (" | ||
- | * bei großen Kadavern LKW oder Wechselladerfahrzeug mit Mulde anfordern | ||
- | * Bei Seuchenverdacht Verständigung des Amtstierarztes | ||
- | * Werden tote Wildtiere an Ort und Stelle belassen (z.B. im Wald), so sollten diese so mit Zweig, Laub, etc. bedeckt werden dass sie von der Bevölkerung nicht mehr erkennbar sind und somit keine weiteren Anrufe folgen. | ||
==== besondere Gefahren ==== | ==== besondere Gefahren ==== | ||
- | * Nicht nur Wild-, sondern auch Haus- und Nutztiere sind in einer Notlage unberechenbar, | + | * Nicht nur Wild-, sondern auch Haus- und Nutztiere sind in einer Notlage unberechenbar, |
+ | * wenn sich Tiere in der Paarungszeit befinden (insbesondere die männlichen) | ||
+ | * Herdentiere (z.B. Pferde, Rinder) sehen in Fremden einen Eindringling | ||
+ | * Muttertieren, | ||
* Übertragen von Krankheiten (z.B. Tollwut - hier insbesondere Vorsicht bei sehr zutraulichen Tieren!) | * Übertragen von Krankheiten (z.B. Tollwut - hier insbesondere Vorsicht bei sehr zutraulichen Tieren!) | ||
+ | * gefährliche Körperteile von Tieren: | ||
+ | * Raubtiere: Gebiss, Pranken | ||
+ | * Schweine: Gebiss | ||
+ | * Huftiere: Hufe, Gebiss, Schlagen mit dem Kopf | ||
+ | * Vögel: Schnabel, Krallen | ||
+ | * Schlangen: Giftzähne | ||
+ | * Insekten: Stachel | ||
* Kosten für hinzugezogene Fachleute müssen von der Feuerwehr übernommen werden wenn kein Eigentümer ausfindig gemacht werden kann! | * Kosten für hinzugezogene Fachleute müssen von der Feuerwehr übernommen werden wenn kein Eigentümer ausfindig gemacht werden kann! | ||
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* Tierrettungseinsätze sind in der Regel für den Eigentümer kostenpflichtig. Daher sollten die Personalien des Tierhalters aufgenommen werden. | * Tierrettungseinsätze sind in der Regel für den Eigentümer kostenpflichtig. Daher sollten die Personalien des Tierhalters aufgenommen werden. | ||
- | ==== Hunde ==== | + | ==== allgemeines |
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- | Durch folgende Merkmale können auf das Verhalten | + | |
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- | * Ohren flach nach hinten angelegt, Schwanz zwischen den Beinen, rührt sich nicht vom Fleck -> **ängstlich**\\ kleine Hunde auf den Arm nehmen, große Hunde mittels einer Unterlage (z.B. Decke) transportieren | + | |
- | * Ohren steil nach hinten, Schwanz in einer Linie mit dem Rücken -> **aggressiv**\\ dominant auftreten, mit fester aber beruhigender Stimme sprechen, nachdem der Hund Vertrauen fasst weiter wie bei ängstlich | + | |
- | * Ohren steil nach vorne, Schwanz nach oben -> **sehr aggressiv**\\ Decke auf den Hund werfen und direkt festhalten, danach schnell in Transportkiste sperren ohne den Hund loszulassen | + | |
- | + | ||
- | Weblink: [[http:// | + | |
- | + | ||
- | ==== Katzen ==== | + | |
- | + | ||
- | Katzen sind ängstlich, fliehen sofort und wehren sich heftig. | + | |
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- | * ruhige Bewegungen | + | |
- | * nicht in die Augen schauen | + | |
- | * Transportkiste hinstellen in die sich die Katze flüchten kann | + | |
- | + | ||
- | Katzen aus Bäumen herunterzuholen ist weder zur Gefahrenabwehr nötig noch als unaufschiebbare Erstmaßnahme zu sehen. Katzen verlassen den Baum in der Regel wieder von selbst. Sie können bis zu 5 Tage auf dem Baum verbringen ohne dabei Schaden zu nehmen. Meist lassen sie sich durch stark riechendes Futter vom Baum herunterlocken. | + | |
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- | ==== Pferde und Kühe ==== | + | |
- | Pferde und Kühe sind ängstlich. Es besteht eine besondere Gefahr durch Tritte und das ausgeprägte Herdenverhalten (die gesamte Herde setzt sich in Bewegung!). | + | Der Feuerwehreinsatz bedeutet für das Tier Stress! |
- | * zum Kopf hin (im Sichtfeld des Tieres) nähern | + | * i.d.R. von vorne annähern |
- | * ruhige Bewegungen | + | * Tier beruhigen |
- | * mit fester und beruhigender | + | * mit heller, freundlicher |
- | * Klopfen | + | * Laute, knallende Geräusche |
- | * nur einzeln wegführen | + | * Hektische Bewegung vermeiden |
+ | * Beim " | ||
+ | * | ||
==== Exotische Haustiere ==== | ==== Exotische Haustiere ==== | ||
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* Abschnittsarbeit // | * Abschnittsarbeit // | ||
* Abschnittsarbeit //Einsatz der Berliner Feuerwehr bei Notlagen von Tieren//, BOI-A Martin Kröber, Berliner Feuerwehr, 2006 | * Abschnittsarbeit //Einsatz der Berliner Feuerwehr bei Notlagen von Tieren//, BOI-A Martin Kröber, Berliner Feuerwehr, 2006 | ||
+ | * Dirk Schneider: //Chemnitz: Pferderettung im Moor//. In: Brandschutz 04/2018, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, S. 296 ff. | ||
+ | * [[http:// | ||
===== Stichwörter ===== | ===== Stichwörter ===== | ||
Tierrettung, | Tierrettung, |
technische_hilfe/tierrettung/start.1478021394.txt.gz · Zuletzt geändert: 01.11.2016 17:29 von christoph_ziehr