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cbrn:allgemein:begriffsklaerungen

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gefaehrliche_stoffe_gueter:allgemein:begriffsklaerungen [24.09.2013 20:50] – Wassergefährdungsklasse eingefügt christoph_ziehrgefaehrliche_stoffe_gueter:allgemein:begriffsklaerungen [10.10.2013 19:24] – Luftvergleichszahl und molare Masse eingefügt christoph_ziehr
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 ==== Dampfdruck ==== ==== Dampfdruck ====
  
-Der Dampfdruck ist der Druck in einem geschlossenen Gefäß, bei dem sich ein fester oder flüssiger Stoff im thermodynamischen Gleichgewicht mit seinem Dampf befindet. Mit steigender Temperatur steigt auch der Dampfdruck an.+Der Dampfdruck ist eine stoffspezifische Größe, die in einem abgeschlossenem thermodynamischen System (kein Stoffaustausch mit der Umgebung) ermittelt wird:
  
-Je höher der Dampfdruck, desto mehr des Stoffs verdampftIst der Dampfdruck gleich hoch oder höher als der Umgebungsdruck, so beginnt die Flüssigkeit zu sieden.+Ist der Dampfdruck eines Stoffs im Behältnis erreichtso befindet sich die flüssige mit der festen Phase im thermodynamischen Gleichgewicht. Dabei ist der Füllstand des Behältnisses unerheblichSobald die flüssige Phase vollständig in die Gasphase übergegangen ist, wird der sich einstellende Druck nicht mehr als Dampf-, sondern als //Gasdruck// bezeichnet. Befindet sich der Stoff in einem offenen Gefäß, so beginnt er zu sieden wenn der Dampfdruck gleich dem Umgebungsdruck ist. 
 + 
 +Der Dampfdruck steigt mit höher werdender Temperatur stark an. Propangasflaschen werden beispielsweise mit 30 bar geprüft. Der Dampfdruck von Propan liegt bei 80 °C bei über 31 bar, an diesem Punkt ist der Prüfdruck also bereits überschritten. Folgen des ansteigendem Dampfdrucks in Folge von Erhitzung des Behälters können sein: 
 + 
 +  * langsamer, unbemerkter Stoffaustritt aufgrund undicht werdender Dichtungen und Armaturen, kleine Risse 
 +  * Versagen des Behälters, daraufhin schlagartiger vollständiger Stoffaustritt 
 +  * [[gefaehrliche_stoffe_gueter:allgemein:begriffsklaerungen#bleve|BLEVE]] 
 + 
 +Je höher der Dampfdruck eines Stoffs, desto schneller verdampft er im Freien! 
  
 ==== Dosis ==== ==== Dosis ====
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 mit gefährlichen Stoffen. mit gefährlichen Stoffen.
 +
 +==== Luftvergleichszahl ====
 +
 +Die Luftvergleichszahl kann herangezogen werden um zu ermitteln ob ein Stoff schwerer oder leichter als Luft ist. Die Luftvergleichszahl beträgt ~ 29 g/mol. Ist die molare Masse eines Gases oder Dampfs bekannt, kann daraus folgender Schluss gezogen werden:
 +
 +  * Ist die molare Masse des Stoffs kleiner als 29 g/mol wird sich dieser nach oben verflüchtigen, da er leichter als Luft ist.
 +  * Ist die molare Masse des Stoffs größer als 29 g/mol wird sich dieser am Boden sammeln und in Senken, Keller, etc. eindringen.
 +
 +Diese Betrachtung geht jedoch davon aus, dass der austretende Stoff die gleiche Temperatur wie die Umgebung hat. Besonders unter hohem Druck gespeicherte Gase sind nach dem Austritt sehr kalt, haben deswegen eine höhere Dichte und bleiben deswegen, auch wenn sie eine geringere molare Masse als Luft haben, ggf. einige Zeit am Boden bis sie erwärmt sind und aufsteigen.
 +
 +Desweiteren ist zu beachten, das Windströmungen den Stoff in unerwartete Richtungen treiben.
  
 ==== MAK-Wert ==== ==== MAK-Wert ====
  
 Abkürzung für //maximale Arbeitsplatzkonzentration//. Wird der genannte Wert der Konzentration nicht überschritten, so ist bei einer Belastung der Arbeitnehmers von 8 Stunden täglich und 40 Stunden pro Woche keine Schädigung zu erwarten. Abkürzung für //maximale Arbeitsplatzkonzentration//. Wird der genannte Wert der Konzentration nicht überschritten, so ist bei einer Belastung der Arbeitnehmers von 8 Stunden täglich und 40 Stunden pro Woche keine Schädigung zu erwarten.
 +
 +==== molare Masse ====
 +
 +Mithilfe eines Periodensystem der Elemente oder der [[gefaehrliche_stoffe_gueter:allgemein:periodensystem|Stoffliste]] kann die molare Masse M eines Stoffs ermittelt werden. Dafür muss die Summenformel bekannt sein. Aus den Bestandteilen der Summenformel kann dann die molare Masse des Stoffs errechnet werden. Dafür muss für jedes Atom in der Summenformel die Atommasse aus der Stoffliste herausgesucht werden. Kommt ein Atom mehrfach vor muss die molare Masse mit der Anzahl der von diesem Stoff vorhandenen Atome multipliziert werden. Beispiele:
 +
 +  * H<sub>2</sub>O (Wasser) besteht aus 2 H-Atomen und einem O-Atom. Dementsprechend muss gerechnet werden: 2 · M<sub>H</sub> + 1 · M<sub>O</sub> = 2 · 1 g/mol + 1 · 16 g/mol = 18 g/mol
 +  * CH<sub>4</sub> (Methan): 1 · M<sub>C</sub> + 4 · M<sub>H</sub> = 12 g/mol + 4 · 1 g/mol = 16 g/mol
 +  * C<sub>2</sub>H<sub>5</sub>OH (Ethanol): 2 · 12 g/mol + 6 · 1 g/mol + 1 · 16 g/mol = 46 g/mol
 +
 +Zur einfacheren Berechnung können molare Massen gerundet werden, wenn sie nahe an einer ganzen Zahl liegen.
  
 ==== Wassergefährdungsklasse ==== ==== Wassergefährdungsklasse ====
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   * Lehrgangsunterlagen ABC 1 an der LFKS Rheinland-Pfalz im August 2007   * Lehrgangsunterlagen ABC 1 an der LFKS Rheinland-Pfalz im August 2007
   * FwDV 500 Stand 2012   * FwDV 500 Stand 2012
 +  * Fertig ausgearbeitete Schulungsbausteine für die laufende Ausbildung in der Freiwilligen Feuerwehr, Wolfgang Gabler, WEKA Verlag
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 ===== Stichwörter ===== ===== Stichwörter =====
  
 Sicherheitstechnische Kennzahlen Sicherheitstechnische Kennzahlen
cbrn/allgemein/begriffsklaerungen.txt · Zuletzt geändert: 02.03.2017 20:12 von christoph_ziehr