====== Geruchsbelästigungen (im Freien) ====== ====== Ursachensuche ====== ===== 1. Ursachensuche (bauliche Anlagen, Betriebe, ..) ===== Mögliche Ursachen für eine Geruchsbelästigung können sein: |**Mögliche Ursache für Geruchsquellen** |**Informationsgewinnung bei:** | |Geruchsbelästigungen aus Industrie und Gewerbe |Mineralölindustrie, Metallverarbeitende Industrie (insb. Gießereien, Kokereien), Farbstoffherstellung – und verarbeitung, Papierfabriken, Zuckerfabriken, Brauereien, allg. Agrarchemie, Kosmetikindustrie, Heizkraftwerke & Müllverbrennungs- /sortierungsanlagen | |Geruchsbelästigung aus der Landwirtschaft (Düngung von Feldern, BIO-Gas Anlagen, Kompostierungsanlagen) |Zuständige Landwirtschaftskammer | |Geruchsbelästigung aus der Kanalisation bzw. Kläranlagen |Kanalnetzbetreiber, Betreiber von Kläranlagen | |Faulgase aus stehenden Gewässern |Kommunale Grünflächenämter / Umweltämter | |Geruchsfreisetzung aus Flüssen aufgrund von extremen Niedrigwasser |Umweltämter, Wasserwirtschaftsämter| |Geruchsfreisetzungen durch schlecht gewartete Feststoff-brennheizungen (insb. im Winter) |Umweltämter, Bezirksschornstein-fegermeister| |Stofffreisetzung aus Pipelines |Pipelinebetreiber, Pipeline-übersichtskarten | |Geruchsbelästigungen durch „Ablassen von Betriebsstoffen“ aus Flugzeugen insb. im Bereich der Einflug-/Abflugschneisen |Nächstgelegene Flughäfen | |Geruchsbelästigungen durch Entlüftung von Schiffen auf Gewässern |Wasserschutzpolizei| |Geruchsbelästigungen durch Freisetzung von Erdgas incl. Odorierstoffe |Zuständige Gasnetzbetreiber | ===== 2. Ursachensuche durch Nachverfolgung von Meldungen ===== Anhand der Reihenfolge der eingegangenen Meldungen in den Leitstellen von Polizei und Feuerwehr (zeitlicher Eingang der Meldung mit dem jeweiligen Ortsbezug) kann ein Rückschluss auf die Ursache (Quelle) der Geruchsbelästigung möglich sein. ===== 3. Ursachensuche mit Unterstützung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ===== Mit Hilfe von Ausbreitungsberechnungen kann der Deutsche Wetterdienst Hilfestellung leisten. ====== Weiterführende Maßnahmen ====== ===== 1. Information der Bevölkerung ===== Gerade bei großflächigen Geruchsbelästigungen gehen zahlreiche Anrufe in den Leitstellen von Polizei und Feuerwehr ein. Es ist zu prüfen: * Information der Bevölkerung über WarnApps (z.B. Nina, Katwarn) * Information der Bevölkerung über die lokalen Medien * Information der Bevölkerung über die sozialen Netzwerke * Information mittels Warnfahrzeugen ===== 2. Information von besonderen Objekten ===== Eine gezielte Information besonderer Objekte (z.B. Krankenhäuser) mit dem Hinweis auf Abschalten von Klima- und/oder Belüftungsanlagen ist zu prüfen. ===== 3. Einsatz von Mess- und Nachweisgeräten ===== Die Geruchsschwellen der meisten geruchsintensiven Substanzen liegt unterhalb der Nachweisgrenze der üblichen Mess- und Nachweisgeräte wie PID, IMS, Prüfröhrchen etc. ===== 4. Entnahme von Luftproben ===== Lageabhängig ist die Entnahme großvolumiger Luftproben (> 5l) möglich: * Luftproben mit Hilfe von Adsorptionsröhrchen wie z.B. TENAX-Röhrchen * Luftproben mit Gasbeuteln; als preiswerte Gasbeutel sind auch "Bratschläuche" einsetzbar, die (nach einseitigem Verschluss) am Probenahmeort durch "Hin- und Herwedeln" mit Luft befüllt und anschließend komplett verschlossen werden. Die Luftproben können in entsprechenden Laboratorien (z.B. Chem. Untersuchungslaboratorien, ATF-Standorte) ausgewertet werden. ===== Kontaktdaten/Ansprechpartner ===== ATF Köln; 37-atf@stadt-koeln.de ===== Quellenangabe ===== Handbuch Analytische Task Force der Feuerwehr Köln ===== Stichwörter ===== Geruchsbelästigung, Information der Bevölkerung, Deutscher Wetterdienst, Messgeräte, Luftproben