technische_hilfe:verkehrsunfall:lkw-unfall
Sie befinden sich in der bearbeitbaren Version des Einsatzleiterwiki-Projekts. Klicken Sie hier für allgemeine Informationen zum Projekt.
Die aktuellste Version dieses Dokuments ist ein Entwurf.Diese Version wurde durch eine neuere bestätigte Version ersetzt.Diese Version (15.12.2013 14:17) wurde bestätigt durch christoph_ziehr.Die zuvor bestätigte Version (15.12.2013 14:07) ist verfügbar.
Dies ist eine alte Version des Dokuments!
LKW-Unfall
zu treffende Maßnahmen
Grundsätze wie „normaler“ Verkehrsunfall, zusätzlich:
- Was ist geladen? ggf. Gefahrgut!
- Fahrerhaus auf dem Rahmen sichern (ist nur auf Fahrgestell aufgesetzt), z.B. mit Spanngurten
- ggf. Schlafkabine und Dachaufbau der Kabine kontrollieren
- dreifachen Brandschutz sicherstellen
besondere Gefahren
- große Treibstoffmengen (deutlich über 1.000 Liter) möglich!
Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise
- Rettungshöhe vermindern durch
- Nutzung von Plattformen, z.B.:
- Rettungsplattform
- Drehleiterkorb
- Hebebühne von LKW
- Ladefläche von LKW
- Absenken des Fahrerhauses mittels pneumatischer Steuerung des Fahrzeugs (bis zu 30 cm), nur möglich solange Batterie nicht abgeklemmt. Absenken nicht durch das Zerstören der Federbälge (unkontrolliert!)!
- kontroliertes Entlüften der Reifen
- Erstzugangsöffnung:
- wenn nicht über Türen möglich: über Frontscheibe, Dachluke oder Kabinenrückwand
- spezielle Konstruktion LKW
- Masse von Türen bis zu 100 kg → vor dem Herausspreizen mit Leinen o.ä. sichern
- Masse der Frontscheibe ca. 35 kg
- Gefahrguttransporter haben in Fahrerhaus und hinter dem Fahrerhaus auf der Beifahrerseite Not-Aus-Schalter für die Stromversorgung
Schnitttechniken
- Fahrgestell (Leiterrahmen) niemals mit hydraulischem Rettungsgerät schneiden (hochfeste Stähle)
- A-Säule und Türholm nicht in einem schneiden, da sehr stabil. Tür davor herausspreizen.
- Aufstiegshilfen etc. bei Arbeitsbehinderung entfernen
Front wegdrücken
Tür wurde schon herausgespreizt.
A-Säule schräg schneiden Entlastungsschnitt in min. 20 cm Abstand der A-Säule (Verstärkungen!) |
|
Front mit Rettungszylinder wegdrücken, an der Schlossseite Schwelleraufsatz verwenden | |
Zweiten Rettungszylinder an der Position einsetzen an der sich ehemals die A-Säule befand. | |
Der erste Rettungszylinder kann dann entfernt werden und behindert die Rettungsarbeiten nicht. |
Ist der zweite Rettungszylinder nicht vorhanden oder kann nicht angesetzt werden, kann die weggedrückte Frontpartie ggf. mit einem Spanngurt gesichert werden.
Quellenangabe
- Lehrgangsunterlagen „Technische Hilfeleistung“ des Landkreis Bad Dürkheim, Dünkelberg/Lander 2011
- B1-Lehrgang 02/2012 am Führungs- und Schulungszentrum der BF Köln
Stichwörter
Lastkraftwagen, Laster, Lastwagen, Transport, Transporter, Truck
technische_hilfe/verkehrsunfall/lkw-unfall.1387117050.txt.gz · Zuletzt geändert: 15.12.2013 14:17 von christoph_ziehr
Diskussion
2014 ist die ECE R 29 geändert worden, in der die gesetzlichen Crash-Anforderungen an LKW-Fahrerhäuser verschärft wurden. Das führt dazu, dass die seitdem zugelassenen Kabinen im Bereich der A-Säule unten/ Schweller massiv verstärkt wurden, um ein Nach-hinten-knicken der Stirnwand bei einem Pendelschlag von vorne zu verhindern. Wenn also eine neue Kabine im Schweller eingeschnitten wird und dann die Stirnwand nach vorne gekippt wird, wird der Kabinenboden sich nach oben mitbewegen, weil die vordere untere Ecke so steif ist. Das führt zu Bewegung im Sitz und ggf einer weiteren Einklemmung zwischen den Pedalen.