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Die Verwendung von Löschdecken ist kritisch zu sehen, da sie durch unsachgemäße Anwendung einen Körperbrand weiter entfachen können und/oder Glutteilchen in die Haut eingedrückt werden.
Betroffene haben ggf. Angst unter der Decke zu verbrennen und flüchten.
Daneben besteht für den Retter selbst Verbrennungsgefahr.
Trotz aller Bedenken kann im Notfall die Löschdecke verwendet werden.
Verletzten untersuchen
FBFHB-006 „Einsatz von Löschdecken“ | DGUV Publikation
Kleiderbrände, Kleiderbrand
Diskussion
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Brandschutzbeauftragter führe ich regelmäßig Seminare durch. Beim Thema „Personenbrände“ stößt mir folgender Satz immer unangenehm auf: „Der erste Löschimpuls muss auf Brust- oder Schulterpartie gerichtet werden, …“ (Quelle DGUV Information 205-001, Seite 75). Man bedenke: Egal ob Pulver-, Schaum- oder Wasserlöscher -diese haben einen Anfangsdruck von 15 bar! Die Möglichkeit, exakt zu zielen ist auch sehr eingeschränkt. Wäre es falsch zu sagen:„ Beginne im Bereich der Beine und lösche dann Richtung Kopf“? Wir reden hier von Bruchteilen von Sekunden. Aber bis ich in der Nähe des Kopfes bin, sind wenigstens die 15 bar nicht mehr da!
Es freut sich auf eine Antwort und verbleibt mit freundlichen Grüßen Werner Richter
Sehr geehrter Herr Richter,
die oben genannten Vorgehenshinweise wurden vom Deutschen Feuerwehrverband publiziert, wo sie in einer Arbeitsgruppe von mehreren Ärzten erarbeitet wurden. Da in der Handlungsanweisung explizit davon gesprochen wird, dass beim Kopf begonnen werden soll, wird es dafür einen Grund geben. Ich vermute, weil das Inhalieren von heißen Gasen sehr schnell die Lunge schädigt, bin aber selbst kein Arzt und überlasse dieses Feld daher den Profis. Die 15 bar des Feuerlöschers dürften in diesem Fall aber das geringere Problem sein. Wenn die DGUV das gleiche Vorgehen wie der Deutsche Feuerwehrverband beschreibt, ist es wahrscheinlich allgemeiner Konsens.
Wenn Sie an der konkreten fachlichen Begründung interessiert sind, empfehle ich bei der DGUV anzufragen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Ziehr